www

Aktuelle Meldungen

Immer eine Nasenlänge voraus!

Mai 2006


Immer eine Nasenlänge voraus!

:Wie schnell reagieren Antiviren-Hersteller auf neue Bedrohungen aus dem Internet? Dieser Frage ging das unabhängige deutsche Virentestlabor AV-Test GmbH nach. Acht Monate lang zeichnete das Team von AV-Test auf, wann Anbieter von Antivirenlösungen "Gegenmittel" gegen neue Viren oder schädlichen Code bereitstellen. Mit einer durchschnittlichen Reaktionszeit von weniger als vier Stunden wirft der Hersteller der Sicherheits-Software BitDefender, Softwin, Konkurrenten wie McAfee, Computer Associates, Symantec oder Trend Micro aus dem Rennen.

"Noch nie waren so viele Computer von Viren befallen wie 2004", erläutert Martin Siemens, Geschäftsführer von Softwin in Deutschland. "Allein in den letzten sechs Monaten hat das BitDefender Virenlabor 11.650 neue Viren oder Viren-Varianten identifiziert – das sind fast doppelt so viele wie im zweiten Halbjahr 2003. Diese Entwicklung bestätigt unseren Kurs, möglichst schnell Updates gegen neue Bedrohungen bereitzustellen."

Die Top Ten-Liste der gefährlichsten Viren und Schädlinge im ersten Halbjahr 2004 wird von den verschiedenen Netsky- und Bagle-Varianten angeführt, deren Programmierer sehr produktiv waren: Mittlerweile gibt es 30 Varianten des Netsky- und 47 des Bagle-Wurms. Daran wird deutlich, dass sich die Art der Schädlinge und deren Angriffsstrategie geändert haben. Waren im Jahr 2003 noch 75 Prozent der Viren Mass-Mailer, die sich selbst an alle Email-Adressen im Adressbuch eines Nutzers weiter leiten, sind es heute nur noch 65 Prozent. Die restlichen 35 Prozent der Schädlinge sind Internet-Würmer, die sich nicht per E-Mail verbreiten.

Dieser Trend zeigt, dass Virenschreiber immer raffiniertere Methoden aushecken, um ihre Schöpfungen zu verbreiten. Das liegt zum einen daran, dass die Streuung über Social Engineering (d.h. Anhänge mit attraktiven Namen, die User zum öffnen der Dateien verleiten) nur begrenzten Schaden anrichten, da sie nur mit Zutun des Users aktiv werden können. Internet-
Würmer hingegen nutzen Sicherheitslücken in Betriebssystemen, um sich innerhalb kürzester Zeit selbstständig zu verbreiten.

Eine zunehmende Bedrohung geht zudem von Hintertür-Würmern aus, die so genannten Bots, die Befehle entgegennehmen und Dateien auf PCs nachladen. Danach reagieren diese PCs auf Kommandos von Hackern, die auf diesem Weg beispielsweise gespeicherte Passwörter oder Kreditkarten-Informationen ausspionieren.

"Gesunder Menschenverstand im Umgang mit dubiosen Emails ist zwar eine wichtige Sicherheitsmaßnahme", erklärt Mathias Ruf, Chief Technology Officer von Softwin in Deutschland. "Bei Trojanern und schädlichem Code reicht das aber schon lange nicht mehr aus, um die Gefahr einzudämmen. Heute zeichnet sich eine leistungsstarke Sicherheitslösung vor allem durch schnelle und regelmäßige Updates aus, die PCs beziehungsweise ein gesamtes Netzwerk schützen."


Share