Dreiste Betrüger wollen Rentnerin per Uber zur Bank schicken

Der Einfallsreichtum von Betrügern erstaunt uns immer wieder. Wie Travis Hardaway, ein ehemaliger Musiklehrer und Sohn des Opfers, kürzlich berichtete, wäre seine 80-jährige Mutter beinahe auf eine äußerst kreative List hereingefallen.

Laut Mr. Hardaway wollten die Betrüger einen Uber-Fahrer schicken, um seine Mutter abzuholen und sie zur Bank zu fahren, wo sie dann eine Überweisung tätigen sollte.

Wie war das möglich?

Dem Bericht des Sohnes zufolge wurde Mrs. Hardaway Opfer eines geschickten E-Mail-Betrugs. Sie erhielt eine E-Mail von Betrügern, die sich als Vertreter der US-Elektronikkette Best Buy ausgaben.

Dabei hätten sie für ihre dreiste E-Mail kaum einen besseren Zeitpunkt erwischen können. Seine Mutter hatte gerade erst einen neuen Geschirrspüler bestellt und dazu gleich den Liefer- und Installationsservice beauftragt. Die gefälschte E-Mail, auf die sie dann reagierte, war eine Anfrage für eine Geräteinstallation von Best Buy.

„Ich glaube, das hat sie verwirrt, denn sie ging davon aus, dass es in der E-Mail um die Installation ihres Geschirrspülers ging“, so Hardaway in einem Interview mit KrebsOnSecurity.

In der betrügerischen E-Mail wurde sie dazu aufgefordert, sich telefonisch mit einem Mitarbeiter in Verbindung zu setzen. Unter der angegebenen Nummer wurde ihr von den Betrügern dann mitgeteilt, dass sie 160 Dollar für die Installation zahlen müsse. Sie forderten sie zudem auf, eine Software auf ihrem Computer zu installieren, die es ihnen ermöglichen würde, das Gerät fernzusteuern und ihr bei der Online-Zahlung zu helfen.

Der angebliche Überweisungsfehler

Nachdem sich die Frau in ihr Bankkonto eingeloggt hatte, behauptete der Betrüger, dass er, anstatt die 160 Dollar abzubuchen, versehentlich 160.000 Dollar auf ihr Konto überwiesen habe.

„Die Person am Telefon sagte ihr, dass er wegen dieses Überweisungsfehlers seinen Job verlieren würde und dass er nicht wüsste, was er tun sollte“, erklärte Mr. Hardaway. Im Anschluss schickten sie ihr laut Angaben des Sohnes Informationen darüber, wohin sie das Geld zurücküberweisen sollte, und baten sie, direkt zur Bank zu fahren. Als sie ihnen dann mitteilte, dass sie kein Auto fahre, lautete die Antwort: 'Kein Problem, wir schicken Ihnen einen Uber, der Sie zur Bank bringt.'

Während sie draußen auf den Uber wartete, schaute die Frau noch bei ihren Nachbarn vorbei, die von ihrer Geschichte sofort alarmiert waren.

„Keine Ahnung, ob dann wirklich noch ein Uber kam. Aber meine Mutter ging zu den Nachbarn und die wussten gleich, das dies nur eines sein konnte – nämlich ein dreister Betrugsversuch.“

Nach dem Vorfall, so Hardaway, habe er den Computer seiner Mutter neu aufgesetzt und alle Passwörter geändert. Leider sei seine Mutter nach wie vor sehr verunsichert und habe begonnen, an sich selbst zu zweifeln.

Jahr für Jahr geraten Hunderttausende Rentner in die Fänge von Betrügern, deren Maschen Schäden in Höhe von vielen hundert Millionen Dollar verursachen. Dabei geben sie sich in aller Regel überaus freundlich und nutzen die Vertrauensseligkeit vieler älterer Mitbürger schamlos aus, um sie um ihr Geld zu bringen.

Niemand ist ganz vor Online-Betrug und Social-Engineering-Tricks gefeit und vielleicht brauchen auch Ihre Eltern und Großeltern etwas Anleitung und Unterstützung, wenn es darum geht, sich sicher durch das Internet zu bewegen und per E-Mail oder Social Media mit anderen in Kontakt zu treten.

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