Tech-Support-Betrügereien sind betrügerische Machenschaften, bei denen sich Betrüger als seriöse technische Supportdienste ausgeben, um Personen dazu zu bringen, ihnen Zugang zu ihren Computern, persönlichen Daten oder Geld zu gewähren. Diese Betrügereien beginnen in der Regel mit unaufgeforderten Anrufen, E-Mails oder Pop-up-Warnungen auf dem Computer, in denen fälschlicherweise behauptet wird, der Computer des Opfers sei mit Malware infiziert, habe Leistungsprobleme oder sei von einer Sicherheitsverletzung bedroht.
Sobald das Opfer überzeugt ist, dass ein Problem vorliegt, bietet der Betrüger an, es zu beheben. Er bittet das Opfer, den Fernzugriff auf seinen Computer zu gewähren, oft mit legitimer Software wie TeamViewer, AnyDesk oder UltraViewer. Diese Anwendungen wurden für den sicheren Fernzugriff entwickelt und werden häufig für legitime Zwecke eingesetzt. In den Händen von Betrügern können sie jedoch missbraucht werden, um gefälschte Diagnosen durchzuführen, Malware zu installieren oder einfach nur Zahlungen für unnötige Dienstleistungen zu verlangen. In einigen Fällen können die Betrüger auch persönliche Informationen, Passwörter oder finanzielle Details stehlen.
Die Taktiken der Tech-Support-Betrüger
- Kalte Anrufe: Betrüger nehmen oft durch unaufgeforderte Telefonanrufe Kontakt auf und geben vor, von bekannten Unternehmen wie Microsoft, Apple oder anderen seriösen Anbietern von technischem Support zu sein. Sie behaupten, dass sie Probleme auf dem Computer des Opfers entdeckt haben und bieten an, bei der Lösung zu helfen.
- Pop-Up-Warnungen: Betrüger verwenden Popup-Warnungen auf Websites oder über Malware, die legitim erscheinen. Diese Popup-Fenster warnen das Opfer in der Regel, dass sein Computer infiziert oder gefährdet ist, und enthalten eine Telefonnummer, die es anrufen soll, um sofortige Hilfe zu erhalten.
- Phishing-E-Mails: Betrüger versenden E-Mails, die scheinbar von vertrauenswürdigen Unternehmen stammen und den Empfänger vor Sicherheitsproblemen oder abgelaufenen Softwarelizenzen warnen. Die E-Mail enthält oft einen Link zu einer gefälschten technischen Support-Website oder eine Telefonnummer, die anzurufen ist.
- Gefälschte Websites: Betrüger erstellen gefälschte Websites, die wie seriöse technische Supportseiten aussehen. Opfer, die online nach Hilfe suchen, können auf diesen Seiten landen, wo sie aufgefordert werden, eine Nummer anzurufen, um Unterstützung zu erhalten.
- Fernzugriff: Der Betrüger fordert das Opfer in der Regel auf, eine Remote-Desktop-Software zu installieren, mit der der Betrüger die Kontrolle über den Computer des Opfers übernehmen kann. Durch diesen Zugriff können sie das System manipulieren, Malware installieren oder persönliche Daten stehlen.
- Zahlungsaufforderungen: Nachdem das nicht existierende Problem "behoben" wurde, verlangt der Betrüger die Bezahlung der Dienstleistung, wobei er oft Druck ausübt, um das Opfer zu einer schnellen Zahlung zu zwingen.
Wie man Betrügereien beim technischen Support vermeidet
Der erste Schritt, um sich zu schützen, besteht darin, zu verstehen, wie der technische Support betrügerisch vorgeht. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Hinweise, wie Sie vermeiden können, Opfer eines solchen Betrugs zu werden:
- Fragen Sie Scam Copilot: Verwenden Sie Bitdefender Scam Copilot, um zu prüfen, ob eine Nachricht echt ist. Unser KI-gestützter Betrugsdetektor analysiert potenzielle Betrugsfälle und informiert Sie, wenn jemand versucht, Sie zu betrügen. Beschreiben Sie einfach die Situation oder laden Sie die erhaltenen Bilder/Links/Texte hoch, und Bitdefender wird Sie weiter beraten.
- Seien Sie skeptisch gegenüber unaufgeforderten Kontakten: Seriöse Unternehmen werden Sie nicht aus heiterem Himmel kontaktieren, um Sie über Probleme mit Ihrem Computer zu informieren. Seien Sie vorsichtig bei unerwarteten Anrufen, E-Mails oder Pop-ups, die behaupten, Ihr System sei gefährdet.
- Vermeiden Sie es, auf Popup-Warnungen zu klicken: Vertrauen Sie niemals Popup-Warnungen auf Websites, die behaupten, Ihr Computer sei infiziert. Oft handelt es sich dabei um Panikmache, die von Betrügern eingesetzt wird, um Sie dazu zu bringen, einen gefälschten Support anzufordern.
- Überprüfen Sie, bevor Sie handeln: Wenn Sie eine Warnung oder Nachricht erhalten, die behauptet, von einem seriösen Unternehmen zu stammen, lassen Sie sich nicht sofort darauf ein. Wenden Sie sich stattdessen direkt an das Unternehmen, indem Sie die verifizierten Kontaktinformationen von dessen offizieller Website verwenden.
- Gewähren Sie keinen Fernzugriff: Gestatten Sie niemals den Fernzugriff auf Ihren Computer, es sei denn, Sie sind sicher, dass Sie es mit einem seriösen Support-Mitarbeiter zu tun haben. Selbst dann sollten Sie nur Unternehmen Zugang gewähren, die Sie kontaktiert haben und denen Sie vertrauen.
- Seien Sie vorsichtig mit Zahlungen: Seriöse Unternehmen werden niemals eine sofortige Zahlung für technische Supportdienste verlangen, insbesondere nicht über unkonventionelle Methoden wie Geschenkkarten oder Überweisungen. Überprüfen Sie immer die Legitimität von Zahlungsaufforderungen.
Was ist zu tun, wenn Sie betrogen wurden?
Wenn Sie glauben, dass Sie Ihre Kontodaten an einen Betrüger weitergegeben haben, oder wenn Sie bereits für gefälschten Support bezahlt haben, wenden Sie sich sofort an Ihre Bank und leiten Sie eine Rückbuchung ein.
Möglicherweise möchten Sie eine Beschwerde bei den zuständigen Behörden oder Ihrer regionalen Betrugsmeldezentrale einreichen:
- In den USA: erstatten Sie Anzeige bei der FBI | FTC
- in Kanada: wenden Sie sich an Canadian Anti-Fraud Centre
- im Großbritannien: Meldung an National Fraud & Cyber Crime Reporting Centre | Meldung eines Cold Calls
- in Australien: Kontaktieren Sie die ACCC
- andere Länder: Melden Sie internationalen Betrug unter ECONSUMER.GOV